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Blog-Artikel

von Dipl.-Psych. Matthias Potreck

Wenn Angst krank macht: Wege aus der Angstspirale durch Therapie

Warum Angst ein natürlicher Schutzmechanismus ist – und wann sie zur Krankheit wird

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Autor: Dipl.-Psych. Matthias Potreck

Der Diplom-Psychologe Matthias Potreck ist ein erfahrener Psychologischer Psychotherapeut für Verhaltenstherapie. Er ist der Gründer der Fachzentren für Psychotherapie mit Standorten in Köln, Bonn, Düsseldorf und Aachen mit derzeit c.a. 60 Kolleginnen und Kollegen.

Angst ist ein zutiefst menschliches Gefühl – ein instinktiver Mechanismus, der unser Überleben sichert. Sie schärft unsere Sinne, macht uns wachsam und schützt uns vor realen Gefahren. Doch so wichtig die Angst auch ist: Sie kann außer Kontrolle geraten und sich in eine mächtige Belastung verwandeln, die das tägliche Leben bestimmt. Wann wird Angst krankhaft? Und welche Wege gibt es, sich davon zu befreien? Diesen Fragen gehen wir in diesem Beitrag umfassend auf den Grund.

Angst: Schutzmechanismus und Warnsystem

Angst gehört zu unserem natürlichen emotionalen Repertoire. Sie warnt uns vor Risiken, aktiviert Körper und Geist und hilft uns, in gefährlichen Situationen schnell zu handeln. In Momenten der Bedrohung sorgen Stresshormone für eine beschleunigte Herzfrequenz, angespannte Muskeln und erhöhte Wachsamkeit – der Körper wird in Alarmbereitschaft versetzt. Ist die Gefahr vorüber, normalisieren sich Atmung, Puls und Muskelspannung wieder.

Doch nicht immer folgt die Angst ihrem biologisch sinnvollen Muster. Manchmal bleibt sie bestehen, obwohl keine reale Bedrohung vorhanden ist – oder sie wird durch Vorstellungen, Erinnerungen oder zukünftige Eventualitäten ausgelöst. Dann wird Angst zu einem selbstständigen Problem.

Wann wird Angst krankhaft?

Angst wird dann problematisch, wenn sie sich verselbständigt und die Lebensqualität stark einschränkt. Typische Anzeichen einer krankhaften Angststörung sind:

• Anhaltende, übertriebene oder unbegründete Sorgen und Befürchtungen

• Wiederkehrende Panikattacken ohne erkennbare Auslöser

Vermeidungsverhalten (z.B. Vermeiden von Menschenmengen, Reisen, bestimmten Orten)

• Sozialer Rückzug bis hin zur Isolation

Schlafstörungen und körperliche Symptome wie Herzrasen, Schwindel oder Atemnot

• Eine nachhaltige negative Erwartungshaltung („Etwas Schlimmes wird passieren“)

Entscheidend ist nicht, ob Außenstehende die Angst nachvollziehen können, sondern wie stark der persönliche Leidensdruck ist. Wer merkt, dass Angst das eigene Denken und Handeln zunehmend bestimmt, sollte professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Angststörungen: Formen und Symptome

Angststörungen gehören weltweit zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Die Symptome und Krankheitsbilder sind vielfältig:

Agoraphobie und Klaustrophobie

Menschen mit Agoraphobie fürchten sich vor weiten Plätzen, Menschenansammlungen oder Situationen, aus denen sie im Notfall schwer fliehen könnten. Busfahrten, Einkaufszentren oder Veranstaltungen werden gemieden. Bei schwerem Verlauf trauen sich Betroffene kaum noch aus dem Haus. Die Klaustrophobie dagegen beschreibt die Angst vor engen Räumen wie Aufzügen oder Flugzeugen.

Soziale Phobie

Hier steht die Angst im Vordergrund, sich vor anderen zu blamieren oder negativ bewertet zu werden. Betroffene meiden soziale Kontakte oder öffentliche Auftritte. Körperliche Symptome wie Zittern, Erröten oder Übelkeit können die Angst zusätzlich verstärken.

Spezifische Phobien

Dazu zählen Ängste vor bestimmten Objekten oder Situationen, etwa Spinnen (Arachnophobie), Höhe (Bathophobie) oder Spritzen (Injektionsphobie). Solche Phobien können leicht oder schwer ausgeprägt sein und erheblichen Leidensdruck verursachen.

Soziale Phobie

Hier steht die Angst im Vordergrund, sich vor anderen zu blamieren oder negativ bewertet zu werden. Betroffene meiden soziale Kontakte oder öffentliche Auftritte. Körperliche Symptome wie Zittern, Erröten oder Übelkeit können die Angst zusätzlich verstärken.

Spezifische Phobien

Dazu zählen Ängste vor bestimmten Objekten oder Situationen, etwa Spinnen (Arachnophobie), Höhe (Bathophobie) oder Spritzen (Injektionsphobie). Solche Phobien können leicht oder schwer ausgeprägt sein und erheblichen Leidensdruck verursachen.

Panikstörung

Charakteristisch sind plötzliche, intensive Angstattacken mit massiven körperlichen Symptomen – Herzrasen, Atemnot, Schweißausbrüche und Todesangst. Viele Betroffene leben in ständiger Angst vor der nächsten Attacke.

Generalisierte Angststörung

Bei dieser Störung besteht eine dauerhafte, diffuse Angst ohne spezifischen Auslöser. Grübeln, ständige Sorgen um Familie, Gesundheit oder Arbeit und körperliche Anspannung bestimmen den Alltag.

Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

PTBS entwickelt sich nach extrem belastenden Erlebnissen wie Unfällen, Gewalt, Krieg oder Missbrauch. Typische Symptome sind Flashbacks, Albträume, Vermeidungsverhalten und eine dauerhafte innere Anspannung.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Entstehung von Angststörungen ist ein komplexes Zusammenspiel biologischer, psychischer und sozialer Faktoren:

• Genetische Veranlagung: Angststörungen treten familiär gehäuft auf.

• Frühkindliche Erfahrungen: Traumatische Erlebnisse oder ein unsicheres Bindungsverhalten erhöhen das Risiko.

• Stressbelastung: Dauerstress und Überforderung können Ängste verstärken.

• Neurobiologie: Veränderungen im Hirnstoffwechsel (z.B. im Serotonin-System) spielen eine Rolle.

Wege aus der Angst: Behandlungsmöglichkeiten

Glücklicherweise gibt es heute sehr gute Therapiemöglichkeiten für Angststörungen. Besonders wirksam ist eine Kombination aus Psychotherapie und, in manchen Fällen, medikamentöser Unterstützung.

Psychotherapeutische Behandlung

Psychoedukation: Patienten lernen, wie Angst entsteht, was sie verstärkt und wie sie Einfluss darauf nehmen können. Verständnis schafft erste Entlastung.

Verhaltenstherapie: Hier wird das Verhalten gezielt verändert. Ängste werden in kleinen Schritten konfrontiert („Exposition“), bis die Angstreaktion nachlässt (Habituation).

Kognitive Verhaltenstherapie (CBT): Negative Gedankenmuster werden erkannt und umstrukturiert. Ziel ist es, verzerrte Wahrnehmungen und Katastrophisierungen abzubauen.

Progressive Muskelrelaxation (PMR): Durch gezieltes An- und Entspannen von Muskelgruppen lernen Betroffene, körperliche Anspannung bewusst zu reduzieren und innere Ruhe wiederzuerlangen.

Soziales Kompetenztraining (SKT): Besonders bei sozialen Phobien werden kommunikative Fähigkeiten aufgebaut und Ängste in sozialen Situationen reduziert.

Medikamentöse Behandlung

Bei schweren Angststörungen kommen oft Antidepressiva zum Einsatz, die stimmungsaufhellend und angstlösend wirken, ohne abhängig zu machen. Medikamente können helfen, eine Basis zu schaffen, auf der psychotherapeutische Arbeit erfolgreicher stattfinden kann.

Angst verstehen – Angst bewältigen

Im Zentrum jeder erfolgreichen Behandlung steht das Verständnis der individuellen Angstdynamik:

• Was löst die Angst aus?

• Welche Erfahrungen sind damit verknüpft?

• Welche Bewältigungsstrategien wurden bisher eingesetzt – und wie wirksam waren sie?

Indem Betroffene ihre eigenen „Angstprogramme“ besser verstehen, können sie neue, gesündere Wege finden, mit Angst umzugehen. Ziel ist nicht, Angst vollständig zu eliminieren – sondern sie als hilfreiche Schutzfunktion zu integrieren, ohne dass sie das Leben beherrscht.

Fazit: Mut zur Veränderung

Angst gehört zum Leben dazu. Aber sie darf nicht das Leben bestimmen. Wer merkt, dass Angst sich verselbständigt, sollte sich nicht scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Moderne Therapieangebote bieten vielfältige Möglichkeiten, wieder Kontrolle über das eigene Erleben zu gewinnen. Der erste Schritt – sich die eigene Angst einzugestehen und professionelle Unterstützung zu suchen – ist oft der wichtigste auf dem Weg zu einem freieren, erfüllteren Leben.

Nehmen Sie für weitere Informationen gerne Kontakt mit uns erfahrenen Psychologischen PsychotherapeutInnen in den Fachzentren für Psychotherapie in Köln, Bonn, Düsseldorf und Aachen auf - wir helfen Ihnen gerne weiter!

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