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Blog-Artikel

von M.Sc.Psych. Ruth Grief

Was ist Schema-Therapie?

Ein verständlicher Einblick in eine tief wirksame Methode

Psychotherapeutin Ruth Schnell Fachzentrum Aachen
Autorin: Dipl.-Psych. Ruth Grief

Ruth Grief, M.Sc.Psych. ist Psychologische Psychotherapeutin und ist im FZP Fachzentrum für Psychotherapie Aachen seit vielen Jahren in eigener Praxis selbständig niedergelassen.

Die Schematherapie gehört zu den modernen Ansätzen innerhalb der kognitiven Verhaltenstherapie – genauer gesagt zur sogenannten „dritten Welle“. Ursprünglich wurde sie für Menschen entwickelt, die mit klassischen Therapieformen wie der reinen Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologisch orientierten Verfahren nicht ausreichend erreicht werden konnten. Heute ist die Schematherapie ein anerkanntes, vielseitiges und sehr wirkungsvolles Verfahren. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Schematherapie funktioniert, was Modi sind – und warum LEGO-Figuren dabei manchmal eine Rolle spielen.

Was ist Schematherapie?

Die Schematherapie wurde vom Psychotherapeuten Jeffrey Young entwickelt. Sie kombiniert bewährte Elemente der Verhaltenstherapie, Bindungstheorie, Gestalttherapie und anderer Ansätze zu einem integrativen, erlebnisorientierten Verfahren.

Ziel ist es, wiederkehrende emotionale Muster – sogenannte Schemata – zu erkennen und zu verändern. Diese Schemata entstehen oft in der Kindheit und beeinflussen unser Denken, Fühlen und Verhalten bis ins Erwachsenenalter.

Was sind Modi – und warum sprechen wir von „inneren Seiten“?

Ein zentrales Konzept der Schematherapie sind die sogenannten Modi. Darunter versteht man innere Zustände oder „Seiten“ einer Person, die in bestimmten Situationen aktiviert werden. Diese Modi helfen dabei, komplexe emotionale Reaktionen verständlich zu machen.

Beispiele für Modi, die viele Menschen kennen:

- das kompetente, erwachsene Selbst
- das hilflose Kind
- der wütende Anteil
- der strenge innere Kritiker

Keiner dieser Zustände ist „falsch“. Die Schematherapie fragt vielmehr:
- Wann treten diese Zustände auf?
- Was haben sie mit meiner Vergangenheit zu tun?
- Wann sind sie hilfreich – und wann nicht?

Warum verhalten wir uns manchmal „gegen uns selbst“?

Wenn bestimmte Modi – etwa die kindliche Hilflosigkeit oder der innere Kritiker – immer wieder und unkontrolliert die Oberhand gewinnen, kann das zu Problemen führen:
- in Beziehungen
- im Selbstwertgefühl
- im Umgang mit Emotionen

Die Schematherapie erkennt diese Muster nicht als „Fehler“, sondern als ehemalige Überlebensstrategien an. Sie entstanden oft, um schwierige Situationen in der Kindheit zu bewältigen – auch wenn sie uns heute nicht mehr nützen oder sogar schaden.

Erlebnisorientierte Methoden: Warum LEGO, Stühle und Imagination?

Die Schematherapie ist bekannt für ihren erlebnisorientierten Ansatz. Anders als viele Therapieverfahren arbeitet sie nicht nur über Sprache, sondern auch über kreative, emotionale Zugänge.

Das kann zum Beispiel beinhalten:

- Arbeit mit Stühlen (Stühledialoge)
- Einsatz von Figuren, z. B. LEGO-Männchen
- Imaginationsübungen (z. B. heilende Rückführungen)

Gerade diese unkonventionellen Methoden lösen oft tiefgehende Aha-Momente aus – und wirken noch lange über die Therapie hinaus.

Langfristige Wirksamkeit: Was Studien zeigen

Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen die nachhaltige Wirksamkeit der Schematherapie. Viele Patient:innen berichten auch nach Therapieende noch von positiven Veränderungen:

- besseres Selbstverständnis
- stabileres emotionales Erleben
- bewussterer Umgang mit alten Mustern

Warum das so ist? Weil die Therapie nicht nur Symptome behandelt, sondern ein tiefes Verständnis der eigenen inneren Strukturen ermöglicht – und konkrete Werkzeuge zur Veränderung vermittelt.

Fazit

Die Schematherapie ist ein tiefgreifendes, verständliches und zugleich sehr menschliches Verfahren. Sie hilft dabei, alte Muster zu erkennen, innere Zustände zu regulieren und neue Wege im Umgang mit sich selbst und anderen zu finden. Ihre erlebnisorientierten Elemente machen sie besonders einprägsam – und oft überraschend heilsam.

Gerne informieren wir Sie in unseren Fachzentren für Psychotherapie in Köln, Bonn, Düsseldorf und Aachen weiter.

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