Psychotherapie Köln Bonn Düsseldorf Aachen - unsere Behandlungen
Lange Zeit ging man davon aus, dass Kinder weniger von traumatischen Erlebnissen betroffen seien als Erwachsene. Man nahm an, dass Kinder schneller vergessen und daher weniger anfällig für langfristige Traumafolgen seien. Heute wissen wir, dass die Realität oft anders aussieht: Je jünger ein Kind ist, desto tiefgreifender können die Folgen von Traumata wie Unfällen, Trennungen, Missbrauch oder Gewalt sein.
Kurz- und Langzeitfolgen von Traumatisierungen bei Kindern
Traumata können bei Kindern ähnlich wie bei Erwachsenen schwerwiegende Kurz- und Langzeitfolgen auslösen. Die Symptome erinnern häufig an die einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), zeigen sich jedoch oft altersabhängig.
Typische Reaktionen von traumatisierten Kindern:
- Wiederkehrende Erinnerungen: Unkontrollierbare, belastende Gedanken, die immer wiederkehren.
- Traumatisches Spiel: Kinder wiederholen im Spiel unbewusst das Erlebte, oft ohne den Zusammenhang zu erkennen.
- Ängste: Diese richten sich oft auf das ursprüngliche traumatische Ereignis und treten durch bestimmte Erinnerungen wieder auf.
- Verlust des Vertrauens: Veränderungen in der Einstellung zu Menschen und zum Leben, mit negativen Erwartungen an die Zukunft.
Unterschiedliche Reaktionen auf Traumata
Jedes Kind reagiert individuell auf ein traumatisches Ereignis. Während einige Kinder sich zurückziehen und depressiv wirken, werden andere unruhig oder „hyperaktiv“. Manche Kinder fallen auf frühere Entwicklungsstufen zurück und verlieren bereits erlernte Fähigkeiten wie Sauberkeit. Andere versuchen, ihr Umfeld zu kontrollieren – eine Reaktion auf das Gefühl des Kontrollverlusts während des Traumas.
Kinder und Jugendliche berichten oft von einem eingeschränkten Zukunftsgefühl: Viele glauben, sie werden nicht erwachsen oder sind von einer glücklichen Zukunft ausgeschlossen.
Langfristige Auswirkungen bei anhaltender Traumatisierung
Kinder, die über Jahre hinweg Misshandlungen oder Missbrauch ausgesetzt sind, entwickeln häufig mehr als nur PTBS-Symptome. Langfristige Traumatisierungen können auch zu Persönlichkeitsstörungen, Angststörungen oder Depressionen führen. Ein dauerhafter Missbrauch greift die persönliche Integrität und psychische Gesundheit eines Kindes oft stärker an als ein einmaliges Ereignis.
Häufige Symptome bei chronischen Traumata:
- Feindseligkeit und Misstrauen gegenüber anderen
- Sozialer Rückzug
- Gefühle der Leere und Hoffnungslosigkeit
- Chronisches Gefühl der Bedrohung und Nervosität
- Gefühl der Entfremdung
Umgang mit traumatisierten Kindern
Traumatisierte Kinder müssen in ihren Gefühlen ernst genommen und akzeptiert werden. Auch das traumatische Spiel sollte nicht unterbrochen werden, da es dem Kind hilft, das Erlebte zu verarbeiten. Wichtig ist ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. In einem unterstützenden Umfeld kann das Kind seine Emotionen besser wahrnehmen und ausdrücken. Wird das Kind jedoch dazu gezwungen, seine Reaktionen zu unterdrücken, besteht die Gefahr der emotionalen Abspaltung.
Extrem zurückgezogene Kinder können vorsichtig dazu ermutigt werden, über das Erlebte zu sprechen oder es durch Bilder auszudrücken.
Psychotherapeutische Unterstützung bei Traumata
In der Therapie traumatisierter Kinder und Jugendlicher kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz:
- Psychoedukation: Informationen zu typischen Reaktionen auf traumatische Erlebnisse.
- Stressmanagement: Techniken zur Entspannung und Atmung.
- Exposition: Sanfte Konfrontation mit traumabezogenen Erinnerungen.
- Kognitive Therapie: Bearbeitung und Veränderung belastender Gedanken und Gefühle.
Unsere erfahrenen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen in Köln, Bonn, Düsseldorf und Aachen bieten individuelle Psychotherapie an, um Kindern und Jugendlichen eine gesunde Verarbeitung ihrer traumatischen Erlebnisse zu ermöglichen und ihre Lebensqualität zu verbessern.